Dienstag, 13. Januar 2009

Treibjagd

Ende Dezember haben Jäger in unserem Nachbardorf einen Treiber angeschossen, der an seinen Verletzungen gestorben ist.
Warum ist es im 21. Jahrhundert noch einer Minderheit gestattet, Privilegien aus der Feudalzeit zu nutzen. Treibjagd ist kein Sport und gehört schon lange abgeschafft. Laßt die Wölfe wieder in unseren Wald und der Jäger ist überflüssig. Aber wo bleiben dann die Jäger, die ewig Gestrigen = Manager aus Bank- und Bauwesen, Industrie Anwälte, Ärzte - der bessere Teil unserer Gesellschaft, um ihre Überlegenheit und Macht im Beisein der Treiber, meistens Abhänige, oft Minderjährige, zu demonstrieren. Alkoholisiert streifen sie durch den Wald, verwechseln Treiber mit Wild, greifen beim abendlichen Zusammensein den Kellnerinnen unter die Röcke, weil sie nach dem Anblick der toten Tiere und dem Geruch des frischen warmen Blutes glauben, der Held hat ein Recht darauf.

Donnerstag, 1. Januar 2009

Kommentar der Autorin

Trotz der immer vom Optimismus und Toleranz getragenen Geschichte ist die Kritik an unserer heutigen Gesellschaft, immer, schneller, besser, schöner als mein Gegenüber muss ich sein, gegenwärtig.